Am Mittwoch, den 9. Oktober 2019 hatten die NaturFreunde den Vizepräsidenten der NaturFreunde Internationale und den Vorsitzenden des Afrika-Netzwerkes der NaturFreunde Mamadou Mbodji eingeladen. Der Senagalese berichtete über die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika. Er betonte, dass jedes Land, egal ob arm und reich für den Kohlendioxidausstoß verantwortlich sei. Jedoch trage Afrika hier nur 4 % bei, bekommt aber 95 % der negativen Auswirkungen zu spüren.
Mbodji schilderte in seinem Vortrag die aktuelle Lage in Afrika. In Afrika leben ca. 1,3 Mrd. Menschen. Bis 2100 könnten es laut UN sogar 4,3 Mrd. Menschen sein. Der Lebensraum der Bewohner ist durch die Erderwärmung extrem bedroht.Als eines der Beispiele für die Erwärmung nannte er den Kilimandscharo, Afrikas höchsten Berg. In den letzten 100 Jahren schrumpfte die Eiskappe um 85 %.
Die Liste der Probleme ist unendlich. 75 % der Bevölkerung Afrikas leben von der Landwirtschaft. Die Böden werden oft durch die Monokultur zerstört. Wälder werden hierfür abgeholzt. Unter anderem auch der Regenwald im Kongo. Dieser sei nach dem Amazonas die zweite Lunge der Erde. Durch den ausbleibenden Regen sinkt die Produktivität, das Einkommen schwankt. Die Hungersnöte werden von Jahr zu Jahr schlimmer.
Auch leben viele Menschen vom Fischfang. Oft machen viele internationale Fangflotten mit ihren Überfischungen den einheimischen Fischern das Leben schwer. Seen und Flüsse trocknen immer mehr aus. Als Beispiel nannte er den Tschadsee. Ein weiterer Punkt, den er ansprach, war die exzessive Viehzucht. Die Tiere benötigen viel Auslauf. Durch die steigenden Temperaturen finden diese jedoch zu wenig Futter und Wasser. Die Krankheiten sowie die Sterberaten des Viehs steigen.Man braucht den Menschen in Afrika nicht zu erklären, dass es den Klimawandel gibt. Diese Tatsache ist unumstritten. Mbodji fordert internationale Solidarität. Die Techniken müssen angepasst werden, ein globaler Austausch über wissenschaftliche Erkenntnisse muss erfolgen und viele Projekte für den Klimaschutz müssen angestoßen werden. Er hat jedoch den Glauben an die Politiker verloren. Eine Kommunikation zwischen der Bevölkerung und den Regierungen findet nicht auf Augenhöhe statt. Deshalb sind die NGO’s so wichtig.
Der Abend fand im Rahmen der Internationalen Wochen 2019 statt. Roland Walter war eine Hilfe bei den Übersetzungen.

Bericht von Susanne Schröder
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