Der Klimawandel hat unsere Wälder fest im Griff. Dem Waldzustandsbericht 2019 zufolge gelten 43 Prozent der Waldfläche in Baden-Württemberg als deutlich geschädigt.
Dürre und Borkenkäfer schädigen zudem Bäume auf großer Fläche, die den letzten Stürmen noch getrotzt haben. Nach der extremen Hitze und Dürre des Vorjahres, die zu einer weitgehenden Austrocknung vieler Waldböden und zu starken Hitzeschäden an den Bäumen führte, zeigen sich in 2019 erhebliche Schäden in den Wäldern. Die mittlere Kronen-verlichtung der Wälder stieg mit knapp 28 Prozent auf den bisherigen Höchststand seit 1985.
Auch Baumarten, die bisher als weitgehend klimatolerant eingestuft waren, wie die Tanne, kommen nach 2 Trockenjahren in Folge an ihre Grenzen. Selbst die Eiche und die bei uns weit verbreitete Buche zeigen deutliche Schäden und stellen mit ihren absterbenden Ästen und Kronen eine Gefahr für Waldbesucher und Forstarbeiter dar. Einst seltene und unbeachtete Schädlinge profitieren vom steigenden Brutangebot und vermehren sich stark, Das Eschentriebsterben, die Ahornrußkrankheit, die Eichenfraßgesellschaft und die Kiefernkomplexkrankheit seien Problemfelder, die laut Waldzustandsbericht in Ausbreitung begriffen seien.
Baden-Württemberg setze seit langem auf standortangepasste und nachhaltig bewirtschaftete Mischwälder, die in Zeiten ungewisser Klimaentwicklungen ideal sind.
Diesen Weg werden wir weiter aktiv gestalten, sagt Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Wälder speichern CO2, binden Feinstaub, produzieren Sauerstoff, regulieren den Wasserhaushalt und schützen die Böden vor Erosion und Austrocknung. Zusätzlich ist der Wald Lebensraum für Tiere und Pflanzen und letztlich auch Arbeitsplatz und Wirtschaftsfaktor für viele Menschen. Ziel der Gesellschaft müsse es sein, diesen einzigartigen Lebensraum in seiner Vielfalt und Gänze zu erhalten.
Ein Notfallplan für den Wald soll betroffenen Waldbesitzern beim Wiederaufbau ihrer geschädigten Wälder mit den geeigneten Baumarten helfen. Er enthalte neben einer Ausweitung der Fördermittel auch eine Aufstockung der Forstarbeiter und weitere Mittel zur Aufarbeitung von Forstschäden.Eine Klimafolgenforschung soll aufgebaut sowie eine verstärkte Beratung der Waldbesitzer erfolgen. In den kommenden Wochen werde eine Waldstrategie 2050 erarbeitet als Masterplan, mit dem die längerfristig notwendigen Maßnahmen ausgearbeitet und umgesetzt werden sollen. Bei der Erarbeitung der Ziele und Inhalte sollen alle Waldverbände intensiv eingebunden werden, betonte Hauk.
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