Ökonomie und Ökologie können sich in der Forstwirtschaft in idealer Weise ergänzen. Die Voraussetzung hierfür lautet: Naturnahe Waldbewirtschaftung.
Mit dem Prädikat „Naturwaldbetrieb“ zeichnet der NABU WaldbesitzerInnen aus, die sich in besonderer Weise um eine flächendeckende naturnahe Bewirtschaftung ihres Waldes bemühen. Voraussetzung dafür ist, dass sie sich für mindestens 10 Jahre an die NABU-Kriterien binden:
Verzicht auf Kahlschläge
Die Nährstoffversorgung der Böden wird durch Kahlschläge nachhaltig schlechter, deshalb bewirtschaftet ein Naturwaldbetrieb seinen Wald auf der gesamten Fläche kahlschlagsfrei.
Naturverjüngung anstatt künstlicher Anpflanzung
Der Naturwaldbetrieb nützt die Absaat der Bäume und bewahrt dadurch standortangepasste Baumpopulationen.
Verzicht auf Chemieeinsatz
Es wird auf jegliche chemische und biologische Forstschutzmittel sowie künstliche Mineraldüngung verzichtet.
Sanfte Betriebstechnik
Wertholzerzeugung in naturnahen Wirtschaftswäldern setzt die Schonung der Waldböden und waldpflegliche Arbeitstechniken voraus.
Aktiver Waldnaturschutz
Durch gezielten Biotop- und Artenschutz bewahrt der Naturwaldbetrieb die biologische Eigenart und Vielfalt des Waldes, er bewirtschaftet seinen Wald „biologisch nachhaltig“.
Sicherung waldökologisch tragbarer Wilddichten
Waldverträgliche Wildbestände sind für produktive und vielfältige Mischwälder unverzichtbar. Die Jagd wird an diesem Ziel ausgerichtet.
In Baden-Württemberg tragen 6 Kommunen und ein Bundesforstbetrieb das Prädikat
„Naturforstbetrieb“:
Bad Dürrheim, Bundesforstbetrieb Heuberg auf der Schwäbischen Alb, Hirschberg an der Bergstraße, Königsfeld, Mönchweiler, Pfullingen und Wimsheim.
Michael Schrenk, Bürgermeister der Stadt Pfullingen sagt: „Wir bewirtschaften bereits seit 1998 nach den NABU-Naturwaldkriterien und fördern damit den Erhalt der Artenvielfalt im Wald und stärken seine Widerstandskraft gegenüber Stürmen und den Folgen des Klimawandels. WaldbesucherInnen schätzen zudem unseren gesunden und abwechslungsreichen Wald als Naherholungsgebiet.
Wir setzen mit der naturnahen Waldbewirtschaftung bundesweit Maßstäbe und begrüßen deshalb regelmäßig FörsterInnen aus anderen Landesteilen bei uns. Das NABU-Prädikat ist für uns eine wichtige Ergänzung zu unserer Zertifizierung nach FSC und PEFC.“
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