Am 23. September 2021 fand unsere Mitgliederversammlung im Alten Farrenstall in Bietigheim statt. Hauptthema war ein Vortrag von Oliver Braun, Obermeister der Bäckerinnung Baden-Baden /Murgtal / Bühl, zum Thema „Plastikmüll-Vermeidung in Bäckereien“. Bei der anschließenden Diskussion wurden Vorschläge entwickelt, wie man die Menge des anfallenden Plastikmülls reduzieren und die VerbraucherInnen dabei erfolgreich einbinden könnte.
Plastikmülls reduzieren und die VerbraucherInnen dabei erfolgreich einbinden könnte.
Oliver Braun, Obermeister der Bäckerinnung Baden-Baden / Murgtal / Bühl, dessen Familienbetrieb mit Sitz in Würmersheim aktuell 9 Filialen zwischen Gaggenau und Durmersheim umfasst, stellte in seinem Vortrag dar, wo in Bäckereien aktuell vor allem Plastikmüll entsteht:
• Plastikhüllen um geschnittenes Brot
• Plastikhandschuhe von VerkäuferInnen beim Verkauf
• Coffee to go Becher, Deckel und Kaffeelöffel aus Plastik
Geschnittenes Brot mit Plastikhülle
Herr Braun erläuterte den Zusammenhang zwischen dem Trend der letzten Jahre, dass über 90% der KundInnen das Brot bereits in der Bäckerei aufschneiden lassen, und der Verpackung des Brots in einer Plastikhülle. Da geschnittenes Brot viel schneller trocken wird als ein ganzer Brotlaib, verpackt das Bäckereipersonal dieses standardmäßig in eine Plastikhülle. Wer dies allerdings bei der Brotbestellung gleich angibt, bekommt problemlos eine Papiertüte. Zuhause kann das geschnittene Brot entweder in einem Brotkasten, einer Stofftüte oder bereits vorhandenen Plastiktüte gelagert werden, ohne allzu schnell auszutrocknen.
Wie der Fachmann erklärte, hält sich Brot unabhängig von seiner Verpackung oder Lagerung am besten als ganzer Brotlaib, der vor dem Verzehr frisch aufgeschnitten wird. Oliver Braun beobachtet, dass in neueren Küchen meist keine Brotschneidemaschine mehr vorhanden ist. Sein Tipp an die VerbraucherInnen: Die Anschaffung einer Brotschneidemaschine lohnt sich, auch weil man sein Brot damit sehr exakt und in unterschiedlichen Stärken aufschneiden kann. Wer sich den „Handbetrieb“ zutraut, kann aber auch ein gutes gezacktes Brotmesser sowie ein Holzbrett nehmen, um sein Brot von Hand aufzuschneiden. Den ganzen Brotlaib kann man dann beim Kauf in einer Papierhülle oder sogar im selbst mitgebrachten Stoffbeutel oder Korb transportieren.
In der anschließenden Diskussion entstanden mehrere Ideen, wie man VerbraucherInnen zum Umdenken bewegen könnte: Die Vorschläge reichten von einer Informationskampagne in Bäckereien über die Bäckerinnung bis zum Verkauf von Brotmessern und Brotbeuteln oder Brotboxen in den Verkaufsstellen. Diese Ideen will Oliver Braun beim nächsten Treffen der Bäckerinnung am 28. September vorstellen und die Meinungen der anwesenden Innungsmitglieder einholen.
Plastikhandschuhe für VerkäuferInnen
Bäcker Braun betont, dass die meisten BäckerInnen eher gegen den „Clean hands“-Trend der letzten Jahre sind, der das Tragen von Einweg-Plastikhandschuhen für das Verkaufspersonal befürwortet. Aus seiner Sicht handelt es sich dabei um eine hygienisch nicht wirklich notwendige Maßnahme, da das Verkaufspersonal sich regelmäßig die Hände wäscht und Brot sich von der wasserfreien Oberfläche nicht als Träger für Bakterien oder Viren eignet. Auch die Berufsgenossenschaft plädiert gegen das Tragen von Plastikhandschuhen, da es bei zahlreichen VerkäuferInnen zu Hautproblemen wie Ausschlägen und Allergien führt. Eine gesetzliche Vorschrift zum Tragen von Plastikhandschuhen beim Brotverkauf gibt es nicht.
Coffee to go Becher
Durch die neue gesetzliche Verordnung zu Plastikmüll sind ab 2023 in Bäckereien nur noch alternative Materialien statt Einwegplastikbecher, -Deckel und -Löffel zugelassen. Wer Becher aus Einwegmaterial für den Kaffeetransport anbietet, muss zukünftig der Kundschaft ein Mehrwegangebot machen, das nicht teurer sein darf. Innerhalb der Diskussion wurden verschiedene bekannte Anbieter von Mehrweglösungen vorgestellt und diskutiert.
TOP 2: Grünen OV Südhardt fordert Entschädigung für KVV-Kunden wegen des monatelangen Schienenersatzverkehr auf der Strecke Rastatt –Bietigheim
Seit mehreren Monaten wird auf der Strecke Rastatt – Bietigheim wegen Bauarbeiten ein Schienen-ersatzverkehr angeboten, der für die KundInnen mehrere Nachteile hat: So erhöht sich die Fahrtzeit auf dieser Strecke erheblich, Fahrräder können im eingesetzten Bus nicht wie im Zug mitgenommen werden. Zudem hält der betreffende Bus am Rastatter Bahnhof hinter dem Bahnhof, was gerade in den Abendstunden bei Dunkelheit von einigen Fahrgästen als unsicher empfunden wird.
Der GRÜNEN OV Südhardt wird den Karlsruher KVV kontaktieren und eine Entschädigung der Fahrgäste für die monatelangen Unannehmlichkeiten fordern. Ebenso wird er vorschlagen, dass die Busse im Rahmen des Schienenersatzverkehr vor dem Rastatter Bahnhof im sichtbaren und erleuchteten Bereich statt hinter dem Bahnhof halten sollten.
TOP 3: Erläuterungen zum Landesamt für Umweltschutz Baden-Württemberg
Der Landtagsabgeordnete der GRÜNEN Hans-Peter Behrens stellte den Mitgliedern die Arbeit des „Landesamt für Umweltschutz Baden-Württemberg vor: Das Landesamt erhebt seit 2006 aktuelle Messwerte zu Luftqualität, Wasser, Radioaktivität und Verkehrsgeräuschen in Baden-Württemberg, informiert über verschiedene Monitoringprogramme im Land und weitere Aktivitäten für den Flächen- und Artenschutz im Land. Der interaktive Daten- und Kartendienst der LUBW ermöglicht über die Website https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de den allgemeinen Zugriff auf ausgewählte Umweltdaten und digitale Kartenbestände.
Die nächste Mitgliederversammlung des GRÜNEN OV Südhardt mit Vorstandswahlen findet statt am Mittwoch, 24.11.2021, 19.15 Uhr im Gasthaus „Zum Löwen“, Badener Straße 16 in Bietigheim.
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